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Die drei Pferde......


Queen Esther

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Die drei Pferde......

 Die Sonnenstrahlen umschlangen Sie wie eine Umarmung. Ihr honigfarbenes Haar war etwas zerzaust von der wärmenden Briese des Spätnachmittags. Sie döste, angelehnt an den knorrigen Stamm eines Apfelbaumes. Voller Zufriedenheit und ganz langsam erwachte Sie aus Ihrem Schlummer, noch nicht ganz bereit, die Behaglichkeit des Schlafes aufzugeben. An Ihr Ohr, dass nach dem langen Schlaf nun allmählich wieder seine Tätigkeit aufnahm, drang das heitere plätschern des nahe gelegenen Baches, das Rascheln der Blätter, das fröhliche zirpen der Käfer, die eifrig ihren Tätigkeiten nachgingen.

Der schwere Duft der Apfelblüten kitzelte ihre Nase; die durch die Äste blitzenden Sonnenstrahlen tanzten auf Ihrem Gesicht und vorsichtig öffnete Sie Ihre Augen. Ihre erste Reaktion, während Sie erwachte, war : ,, zu lächeln , sich zu strecken und Sich zu fragen : Welcher Tag heute war' ? und was Sie alles erledigen wollte. Dann setzte Sie sich mit einem Ruck auf, jedoch vorsichtig genug , um auf Ihre Schulter zu achten, die sonst , wenn Sie darauf gelegen hatte. immer sehr schmerzte. Doch das war jetzt nicht der Fall ! Sie konnte Ihre Schulter und Ihren Arm gut bewegen ... , doch...

M o m e n t mal !  Was ?  Wo ?  Einen Moment mal ! Wie bin ich hier hin gekommen ? Einen Augenblick lang war Sie verwirrt und sah sich nach links und rechts um. Sie befand sich auf einem sanften Hügel mit frühlingsgrünem Gras, Wildblumen umgaben Ihren Baum, andere Blumen säumten einen kleinen Bach, der sich in einen glasklaren Bergsee ergoss. Sanftes Licht beleuchtete den schneebedeckten Berg in der Ferne.

,, Der Berg Jehova's... zu  IHM  müssen  alle  Nationen  strömen.''

Diese Worte schossen ihr plötzlich in den Sinn. Doch während Sie noch diesen Gedanken nachhing, wurde die Idylle, die durch ein still über die Wellen gleitendes Schwanenpaar noch verstärkt wurde, plötzlich durch den übermütigen Spaß eines jungen Tigers unterbrochen, der sich ins Wasser stürzte. Die Schwäne flatterten erschreckt auf. Nach seinem kurzen Bad begab sich das prächtige Tier ruhig an eine grasbewachsene flache Stelle; schüttelte das Wasser in einem regenbogenfarbenen Dunst aus seinem Pelz und legte sich dann gemächlich nieder.

,, Sie werden keinen Schaden stiften noch irgendwie Verderben anrichten ...''

Wieder blitzten diese Worte in Ihrem Bewusstsein auf. Und wiederum wurde Sie davon abgehalten, über deren Bedeutung nachzusinnen, denn ein plötzliches Schwirren direkt vor Ihrem Gesicht lenkte Sie ab. Ein Kolibri schwebte nur wenige Zentimeter vor ihr, glänzend wie ein Edelstein, und schwirrte über Sie hinweg. Während Ihr Blick der schillernden Gestalt folgte, entdeckte Sie ein fingerhutgroßes Nest, das eingebettet zwischen den Apfelblüten lag. Zwei kleine Vögelchen bettelten mit weit aufgerissenen Schnäbeln um ein Schlückchen Nektar.

In den wenigen Minuten, seit Sie den Frieden und die ehrfurchtgebietende Schönheit ihrer Umwelt wahrgenommen hatte, wurde Sie überwältigt von der Erkenntnis , die in Ihrem Herzen aufstieg. Es war fast zu viel, die Wahrheit zu akzeptieren, doch das musste sie wohl !

*PARADIES* Das war es ! Sie hatte es geschafft ! Ihre Beine zitterten, als Sie niederkniete, mit Ihren Händen das Gesicht bedeckte, während Sie betete und dabei Tränen der Freude und Dankbarkeit vergoss. Ihr Herz zersprang fast vor Lobpreis und Dankbarkeit: Jehova hatte Sie in SEINEM' wunderbaren Vorsatz mit einbezogen ! Es war fast unmöglich, die richtigen Worte zu finden, und dennoch strömten sie freudig hervor und sprudelten nur so über Ihre Lippen.

Dies war das Paradies, die Neue Welt, die neue Erde. Jahrelang war Sie davon überzeugt gewesen, dass Jehova sein Versprechen halten würde; jahrelang hatte Sie versucht , andere von derselben Hoffnung zu überzeugen. Nun war Sie hier.

Doch halt ! Sie erinnerte sich nicht an die Schlacht von Harmagedon. Ihre letzte Erinnerung - was war das ? Die traurigen Gesichter Ihrer Lieben, in deren Augen sich Ihr Leiden widerspiegelte. Schmerzen , Schläuche , Injektionsnadeln. Zum Ersten Mal sah Sie sich Ihren Körper jetzt mal genauer an : Jugendliche Muskeln , elastisch und fest , spielten unter Ihrer frisch gebräunten Haut .

Zum Ersten Mal sah Sie sich Ihren Körper jetzt mal genauer an : Jugendliche Muskeln , elastisch und fest , spielten unter Ihrer frisch gebräunten Haut . Selbst Ihre Zähne waren alle vollständig vorhanden! Aber da war doch ein Zahn in Ihrer Erinnerung, der Ihr jahrelang zu schaffen gemacht hatte. Jetzt befand sich an seiner Stelle ein Zahn, der sich genau richtig anfühlte ! Auch Ihre Augen konnten in der Nähe und Ferne, gleich scharf sehen. Nichts schmerzte mehr. Absolut keine Schmerzen !

,, Der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei , noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen !'

SIE war nun der lebendige Beweis dafür ! Sie war wirklich am leben ! Sie war so sehr in Ihr Gebet vertieft, so beschäftigt mit der Erkundung ihrer selbst, dass Sie die drei großen Tiere gar nicht bemerkt hatte, die langsam den Hügel herauf kamen. Plötzlich fühlte Sie , wie eine dicke rosa Zunge, das Salz Ihrer Freudentränen ableckte.
Drei Pferde mit glänzendem Fell, herrlich anzusehen in Gestalt und Farbe, scharrten sich um Sie wie ein Empfangskomitee. Alle drei begrüßten Sie mit ihren großen, gütigen Augen.
Sie streichelte ihre seidigen Hälse und ließ Ihre Finger durch die dichten Mähnen gleiten. Das neugierigste von ihnen schnupperte mit seiner zarten Nasenspitze an Ihr, stubste Sie sanft in die Rippen und schob Sie ein paar Schritte weiter. Es wandte Ihr seinen mächtigen Kopf zu, als wolle es Sie einladen , aufzusteigen. Und das tat Sie jetzt auch. Mit einer sanften Berührung Ihrer Beine und einem kleinen Ziehen an der Mähne ging es in die Richtung, wohin Sie es lenkte. Welch eine Kraft unter Ihr ! Wie Sie doch Ihren Körper fühlte, gesund und stark !  Wie Sie die Pracht der Landschaft genoss und vor Dankbarkeit  überströmte : für  die  Liebe  GOTTES.

Plötzlich hielten Ihre Gefährten an, stellten Ihre Ohren auf und lauschten in die Richtung eines ausgetretenen Pfades, der am See entlang und durch den Wald führte. Jetzt hörte Sie es auch: Gelächter ! Wer war noch hier ? Wiederum schwebte das Lachen auf einer leichten Briese herüber. Doch diesmal ... konnte es möglich sein ? Diesmal erkannte Sie die Stimmen, die sich zu freudigen Rufen erhoben ! Sie ergriff einen Strang der Mähne und drängte Ihr Pferd sich zu beeilen.

Es gehorchte und verfiel in einen berauschenden Galopp . In atemberaubenden Tempo ging es den Hügel hinunter. Alle drei Pferde preschten durch die Furt, dass das Wasser nur so spritzte und schon flog die junge Frau wieder die Böschung hinauf, als sei Sie eins mit dem Tier unter Ihr. Die Gruppe, die sich fröhlich plaudernd am Seeufer versammelt hatte, wandte sich um beim Anblick der heranstürmenden Pferde.

Einige Personen traten aus einer Holzhütte und stießen dann ungläubige Rufe des Erkennens aus: ,, Sie ist wieder da !'' - ,, Sie ist wieder da !'' - ,, Oh, GOTT sei Dank, Sie ist wieder da !'' Gemeinsam eilten sie der Reiterin entgegen, die Arme ausgebreitet zum Willkommensgruß.

,, Und es wird eine Auferstehung der Gerechten geben.''

Diese wunderbare Wahrheit erfüllte Ihr ganzes Sein. Wiederum überwältigt von Dankbarkeit fragte Sie sich :,,Wie kann ich so viel FREUDE nur ertragen ?'' Die Gesichter , die Sie das letzte Mal voll Sorge gekennzeichnet sah ; strahlten jetzt voll Begeisterung. ,, Die Gabe die Gott gibt ist ewiges Leben.'' Sie kannte die Worte, doch nun konnte Sie ihre' volle Bedeutung selbst fühlen . Eifrige Hände streckten sich Ihr entgegen, liebevolle Arme halfen Ihr beim Absteigen. Mit herzlichen Umarmungen wurde Sie begrüßt. Alle wollten Ihr Gesicht berühren und Ihre Hände halten.

Ein Rausch reiner Freude erfasste die Gruppe. Menschen , die Harmagedon überlebt hatten, waren erpicht darauf, Sie willkommen zu heißen und von JEHOVA'S großem Tag zu erzählen. Und Sie wollten von Ihr wissen: ,, Wie war es , als Du erwacht bist ?' Die untergehende Sonne wärmte Sie wie eine Umarmung. Ihr weizenblondes Haar , war etwas zerzaust ... von den glücklichen Händen, die Sie willkommen geheißen hatten. Sie wurde zu einer Schaukel auf der Veranda begleitet, wo Sie sich in die weichen Plüschkissen kuschelte. Jehova hatte für Sie ganz persönlich ein Wunder vollbracht ! - diese Erkenntnis stellte sich jetzt erst richtig bei Ihr ein. JEHOVA hatte sich an alles erinnert , was Sie betraf. Ihre Familienangehörigen ! Der Klang ihrer Stimme, Ihr Lieblingsgericht ... Essen ?

Ihr Magen begann zu knurren, und Ihr wurde noch etwas bewusst: Sie war hungrig !  Wie lange war es her , als Sie das letzte Mal gegessen hatte ? In diesem Moment kam ein kleines Kind auf Sie zu, mit glühenden Pausbäckchen und funkelnden Augen. Das Mädchen hielt zwei runde , reife Pflaumen in der Hand und reichte Ihr eine hin. Die Kleine sagte: ,, Ich wurde hier im Paradies geboren. Erinnerst du dich daran , wie es in der alten Welt war ?'' Die Unterhaltung verstummte allmählich, so dass Sie antworten konnte. Verschwommene Szenen des Leids entstanden vor Ihrem geistigen Auge und verblassten sogleich wieder.

Ihr Blick wanderte über die reizvolle Umgebung und die geliebten Freunde und Verwandten. Sie atmete die saubere , nach Kiefern duftende Luft tief ein und ging ganz im Anblick der reinen Freude in den Augen Ihrer Lieben auf. Dann drehte Sie sich zu dem Mädchen um, nahm seine kleine Hand; lachte laut auf und sagte:
,, Natürlich KANN ich mich erinnern, doch warum SOLLTE ich?''  (Jesaja 65 : 17

17 Denn siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde; und die früheren Dinge werden nicht

in den Sinn gerufen werden, noch werden sie im Herzen aufkommen.

 

(Verfasser unbekannt)

 

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